Presseartikel

20 Oktober 2019

Album Kritik: eR-eM-Online, Oktober 2019

„CURE“ von Taming The Shrew ist mit ziemlicher Sicherheit eines der Highlights dieses Jahres, vor allem vor dem Hintergrund eines regionalen Bezugs. Zeit haben sie sich gelassen für ihren Debütnachfolger, die fünf Regensburger, und diese Zeit hat ihrem neuen Werk verdammt nochmal gut getan. So kommt man nach mehrmaligem Durchhören zum eindeutigen Schluss, dass bei dieser Platte eigentlich (fast) alles stimmt: Die Arrangements sind weiträumig, sie träumen groß und hoch hinaus, sind dabei jedoch so bodenständig, dass sie den Hörer nicht überflügeln. Der Klang windet sich gewohnt elegant durch psychedelische Landschaften, kernigen Blues Rock und eine Affinität zu den 60er und 70er Jahren, ohne dabei unter altem Muff zu ersticken: Im Gegenteil, auf CURE trauen sich Taming The Shrew, moderne Elemente offenherzig einzuschließen. Ein mutiger Schritt, der dem Klangbild äußerst gut steht. Die Stimme von Sängerin Dani variiert hier zudem mehr als noch vor einigen Jahren, ist mal eindringlich und kraftvoll wie in „Some Other Men“, dann wieder völlig zerbrechlich wie in „Send Me Overseas“. Ihre Botschaften sind tief wie immer, die Texte von Taming The Shrew sprechen von einer Seele zur anderen, plumpe Oberflächlichkeiten haben bei dieser Songwriterin keinen Platz. Neben ihrer lockenden Gesangsdarbietung umgarnt eine warme Orgel die Hörgänge, die Gitarren- und Bassarbeit ist auf den Punkt – trotz oder gerade wegen allen Talents und den Möglichkeiten wunderbar unprätentiös und den Songs dienlich – die wundervollen Jamparts sind trotz langer Leine doch immer noch spannend, halten den Hörer bei der Stange. Eine exzellentes Beispiel für diesen diffizilen Brückenschlag ist der Titelsong „Cure“, bis dato auch das Lieblingslied der hier schreibenden Dame. Wen es im Herzen schmerzt, wer nach dem Gefühl von Ganzheit strebt, der sollte sich von CURE zumindest zeitweise ein wenig heilen lassen. (MY REDEMPTION RECORDS/CARGO) Jacqueline Floßmann

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